Sendai ist grün…

…nicht nur was Pflanzen betrifft (zumindest relativ zu anderen jap. Städten), sondern auch was die Einstellung angeht. Besonders grün ist die Mülltrennung, die mit Strafen geahndet wird, wenn man sich nicht an die konkreten Regeln hält. Letze Woche kam ich morgens zur Arbeit und fand (m)eine leere Cola-PET-Flasche neben meinem Platz. Ich wunderte mich, da ich sie am Tag zuvor doch in den so günstig gelegenen Papierkorb entsorgt hatte. Von meinem Schreibtisch aus reicht lediglich eine Armbewegung nach links und der Müll ist ohne jegliche Mühe im Abfallnirvana, nicht so in Japan. Als ich dann einfach die Flasche erneut schwungvoll entsorgt hatte und gleich noch eine zweite folgen sollte, kam plötzlich ein Aufschrei unter nervösen Handzeichen von der TA des Labors, die mir Signalisierte, dass da gerade was nicht richtig läuft. Nachdem ich nun die Aufmerksamkeit aller im Labor gewonnen hatte, folgte ich der TA mit zwei weiteren Zuschauern in die Küche. Dort sah ich dann vier Mülleimer und steuerte zielstrebig auf den PET-Container zu. Erneut ein Ausschrei! Fragezeichen in meinen Kopf. Die Flaschen werden nicht einfach getrennt entsorgt sondern müssen erst sorgfältig für das Recyceln vorbereitet werden: 1. Deckel ab. Dieser wird dann in den Deckelmüllcontainer entsorgt. 2. Flasche ausspülen. Für die Faulenzer empfehle ich, nur noch Wasser trinken, da hier das Ausspülen mit Wasser als sinnlos erachtet werden kann (ist aber nur meine Meinung). Vor dem dritten Schritt hatte ich wieder einen Versuch gewagt, die Flasche zu entsorgen, aber ich wurde wieder gestoppt, denn: 3. Etikett entfernen nicht vergessen, welches in einen anderen Container beseitigt wird! Unter Aufatmen aller Anwesenden, war dann die Flasche endlich soweit vorbereitet, um sie auf ihren langen Weg in ein neues Leben, nach dem als PET-Flasche, zu begeben.