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6. September 2010

Karaoke


Gestern war ich mit ein paar Kollegen beim Karaoke. Das ist die Lieblingsbeschäftigung der Japaner und hat hier einen enormen Stellenwert. Karaoke Kan ist einer der großen Anbieter. Es gibt überall Filialen. Sie wirken wie kitschige 8-stöckige Stundenhotels, da man hier die unzähligen kleinen Kabinen für sich und seine Freunde mieten kann. Drinnen steht dann ein Tisch, der Fernseher, Touchscreens zu Titelauswahl, Schwarzlicht und Laserschow. Die Softdrinks waren übrigens gratis, aber das lag womöglich daran, dass wir am Sonntagnachmittag dort waren (so haben uns zwei Stunden nur 22 Euro gekostet). Als wir dann soweit waren, bekam ich den Touchscreen in die Hand gedrückt und war gleich überfordert. Ich hatte englische Songs erwartet, aber nicht so viele und man konnte nicht alle Titel über den screen auflisten, sondern immer nur bestimmte Interpreten oder Songs suchen. Wenn man nicht weiß was man singen möchte und wenn man nicht weiß was angeboten wird, dann wird das echt schwierig. Leider habe ich dann auch nicht Nena mit 99 Luftballons gefunden und war darüber sehr enttäuscht, da dieser Song eigentlich in jeder Karaokeanlage auf der Welt zu finden ist. Plötzlich stand dann aber auf dem Bildschirm 99 Luftballons und ich konnte deutsches Liedgut präsentieren. Ein Kollege hatte einfach mal geschaut, was Nena und 99 Luftballons auf Japanisch heißt und den Titel prompt in der Liste gefunden. Danach war ich dann aber wieder mit der Auswahl überfordert und fragte erst mal, ob es denn möglich wäre eine Liste zu bekommen. Eine Minute später stand ein Angestellter in der Tür und übergab mir ein Buch mit der Dicke des Telefonbuchs von Mumbai mit allen 30 Mio. Telefonnummern. Ich habe mir dann das Buch auf den Schoß gelegt und geblättert und geblättert... Es war alles da, was man sich vorstellen kann. Ich habe mich nach Nena für Hoobastank, Gorillaz, The Buggles, Pink, The Killers und Robbie Williams entschieden. Die anderen haben natürlich eher Japnische Popsongs gewählt. Aber bei den englischen Songs gibt es auch immer eine zweite Zeile auf Japanisch. Jedenfalls muss ich sagen, dass die Japaner eines besonders gut können: singen! Ich war total beeindruckt. Übung macht den Meister…also mehr Karaoke für alle!

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