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1. Oktober 2010

Manchmal fühl ich mit wie in Little Britain



Hin und wieder habe ich das Gefühl, naja eher schon Gewissheit, dass mich, auch wenn ich akzentfreies Japanisch sprechen würde, keiner versteht. Sie sehen, dass ich Ausländer bin und gehen davon aus, dass ich diese komplexe Sprache sowieso nicht erlernen kann und es an ihnen liegt, dass die Verständigung irgendwie klappt. Ich bin seit 4 Monaten in Japan und esse seit vier Monaten fast täglich gedünstetes Gemüse zum Mittag. Auf Japanisch heißt es Yasaitame. Das ist sehr einfach auszusprechen und ich schaffe es, es seit 4 Monaten erfolgreich zu bestellen. Heute habe ich mal wieder YASAITAME bestellt und die Küchenfrau starrt mich an wie ein Auto…ich wieder: Yasaitame bitte….sie starrt mich weiter fragend an…..YA-SAI-TA-ME!!!!...sie starrt hecktisch auf alle Töpfe mit den verschiedenen Gerichten, um eine Ahnung zu bekommen, was der Ausländer  bloß meinen könnte. Sie zeigt mir dann Tofu mit Pilzen. Das ist auch lecker und heißt Kinako-irgendwas…hat also nichts mit dem Wort Yasaitame gemein!!!  Und ich wollte doch einfach nur Yasaitame….dann hat sie endlich verstanden und ich frage mich, was daran so schwer ist. Die Gerichte klingen alle unterschiedlich, nicht mal im Gerringsten gleich. Dann ging es zum Reis. Nach vier Monaten habe ich kapiert, dass eine Schale Bouru heißt. Es gibt verschiedene Größen und ich esse immer eine kleine Schale…immer. Also sage ich Schale klein (Bouru chiisai)! Ok, es gibt laut Computer 117 verschiedene Wörter für klein, aber was ist daran so schwer SCHALE KLEIN zu verstehen. Naja, sie hat dann zwei Schalen hochgehalten und es war Gott sei Dank meine bevorzugte Größe dabei. Manchmal denke ich, die wollen mich verarschen. Es kann doch nicht so schwierig sein etwas zu assoziieren und einfach mal selbst nachzudenken, was denn der Ausländer meinen könnte. So schwer ist das nun wirklich nicht. Wenn ich zum Beispiel im Supermarkt stehe und eine Eule möchte, dann muss/sollte doch jedem klar sein, dass ich nicht wirklich eine Eule möchte…sondern eine Tüte und ich das Wort nur falsch ausgesprochen habe. Ich glaube, das ist die Panik vor dem Unbekannten (DEM Unbekannten) und der Rest ist diese Erziehungssache, dass jedem Japaner eingebläut wird, das kein Ausländer in der Lage ist, die Sprache zu lernen…großer Quatsch! Gestern habe ich zum Beispiel in einem Holzspielzeuggeschäft ein Geschenk für eine schwangere Kollegin gekauft. Da hat man mit mir Japanisch gesprochen. Ich habe gefragt, was es kostet, welche Sachen aus Deutschland sind, dass es ein Geschenk ist und dass es sehr schwer ist zu entscheiden. Da frage ich mich natürlich, warum es dann so schwer ist…gedünstetes Gemüse zu bestellen. Diese Situation erinnert mich an die Comedy Serie Little Britain und die Inderin Myra, die auch permanent in der Diätgruppe missverstanden wird, obwohl sie gut englisch sprechen kann.  

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