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13. Juli 2010

Mein langes Wochenende




Samstag bin ich mehr oder weniger spontan nach dem english stress meeting auf Arbeit einfach mal von der Ostküste Japans zur Westküste und darüber hinaus gefahren. Eigentlich wollte ich ursprünglich nur mal kurz nach Aizu in der Mitte des Landes, aber ich habe mir dann so gedacht, dass ich auch schon auf halbem Wege an die Westküste wäre und habe mich daher entschlossen auch zur Küstenstadt Niigata und auf die Insel Sado zu fahren…alles mit Zug bzw. Jet Foil Ferry. Um es vorweg zu nehmen, Zugfahrkarten in Japan sind sehr, sehr teuer. Daher habe ich mich vorher schlau gemacht und das Zugsystem, dass nicht mal die Japaner verstehen, zu kapieren. Ich habe mich dann für ein Wochenendticket entschlossen, dass mir für 8500 Yen erlaubt alle Local bzw. Rapid Trains in Ostjapan zu benutzen, wie ich dann später nach dem Kauf der Karte feststellte mit jedoch mit Zeitbeschränkung von 10-17 Uhr an beiden Tagen (war ja irgendwie wieder klar). Nicht eingeschlossen sind die schnellen Züge wie Limited Express und Shinkansen, jedoch kann man auch diese benutzen, wenn man zusätzlich ein Super (Limited) Express Seat Ticket löst (je 3000 Yen). Also gut vorbereitet sollte meine Tour folgendermaßen aussehen: Von Sendai nach Koriyama mit dem Shinkansen, dann den Local Train nach Aizu und von dort aus nach Niigata. Dort übernachten und dann mit der Fähre nach Sado und wieder zurück nach Niigata mit langem Stopp in Aizu, dann Koriyama und schließlich wieder Sendai. Naja, ganz so einfach war es dann doch nicht, da das Zugsystem irgendwie total eigenartig ist. Der Shinkansen ist super und es gibt nichts zu meckern, außer dass es einfach zu teuer ist und er eben nicht überall hin fährt. Also musste ich Local Trains benutzen, die aber eher wie S-Bahnen sind und ziemlich oft halten. Das war eigentlich auch nicht das Problem, da ich Zugfahren schon immer toll fand und ich so mal das ganze Land mit den nebelverhangenen Bergen, Reisfeldern und Bauerhäusern im Querschnitt von Küste zu Küste sehen konnte. Das Problem ist, dass die Züge nur annähernd auf einander abgestimmt sind. In Deutschland ist es so, dass Züge in den Bahnhof einfahren und kurz danach möglichst viele Anschlusszüge los fahren. Hier fährt der gewünschte Anschlusszug 5 min vor Ankunft meines Zugs los und der nächste fährt in 5 Stunden (hä?). Das Interessante daran ist, dass eigentlich auch nur eine Richtung existiert und daher alle Ankommenden entweder in der Stadt wohnen oder weiter in die Richtung des bereits abgefahrenen Zugs möchten. Egal, so hat sich jedenfalls meine Reisedauer etwas verlängert, aber dadurch hatte ich auch mehr Zeit die Orte zu erkunden. Morgen geht es weiter mit Taxifahrer-ärgern in Niigata…

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