Sendai Germanfest 2010

Japan mag Deutschland, besonders das typisch deutsche: bayrisch! Also habe ich ein paar meiner Kollegen zum Besuch des Germanfest 2010 eingeladen. Eigentlich hatten sie mich darauf hingewiesen und meinten, dass ich somit ein Stück Heimat hätte, aber ich habe ihnen dann versucht zu erklären, dass es auch noch ein anderes Deutschland neben der Region um Schloss Neuschwanstein gäbe. Beim Festzelt angekommen, begrüßte mich schon di musi vom urbayrischen Blasmusiktrio. Später stellte sich heraus, dass es doch nur zum Drittel urbayrisch war, da die anderen zwei Musikanten aus Slowenien o.ä. kamen. Die Musiker haben mich auch gleich angesprochen und ein bisschen über ihre Tour und mein Projekt hier gesprochen. Ich frage mich, wie sie mich so schnell erkennen konnten. Jedenfalls sind wir angekommen und sofort auf die Wurst und Bierstände zugesteuert und wurden erst mal von den Preisen erschlagen: 400ml Bitburger 9 Euro, 500ml Erdinger weiß bzw. dunkel 13 Euro, eine Wurstplatte mit sechs komischen mini-Würstchen (Weißwurst, Rostbratwurst, Krakauer, Käsekrainer so viel konnte ich noch erkennen) dazu ein Kleks Senf und Sauerkraut 20 Euro. Für 5 Euro habe ich mir dann noch einen Löffel German Kartoffelsalat geholt. Gegessen wird natürlich mit Stäbchen, was irgendwie ein ganz komisch anzuschauen war. Im Festzelt wurde dann alles Mögliche von „Rosamunde“ bis „Schneewalzer“ gespielt, aber die Stimmung hat gepasst. Trotz der Preise war der Laden gerammelt voll und die Japaner nach einem Bier auch. Daher wurde lautstark mit gesummt, geklatscht und getanzt. Nach gefühlten 100 „zicke-zacke, zicke-zacke…heu, heu, heu“ und „ein Prosit, ein Prosit…“ begann dann die Polonaise durch das Zelt. Als die Schlange bei uns ankam, haben sie natürlich sofort den Deutschen in mir erkannt und wollten, dass ich mit mache, aber ich war mit fotografieren beschäftigt und die Karawane zog schnell an mir vorbei. Nächstes Mal bestimmt… denn Sendai hat jedes Jahr im September ein richtiges „deutsches“ Oktoberfest, ein Prosit, ein Prosit der Gemütlichkeit. Alle meine Kollegen freuen sich schon tierisch drauf. Oans, zwoa, g‘suffa!