Zurück auf dem Festland, habe ich mich aufgemacht, den Ort zu entdecken und bin gleich in die nächste große Attraktion gestolpert: der Zuiganji Tempel (ein Nationalschatz Japans). Zuerst läuft man an den o-miyage Geschäften vorbei…ok,ok…ich bin erst da rein, um mir ein Sesamsofteis zu kaufen… und dann durchs Tor in einen alten mit Moos bewachsenen Wald, an dessen Ende, sich der Tempel befindet. Dort habe ich dem Mönch 7 Euro Eintritt „gespendet“ und war daher so erwartungsvoll, wie man für 7 Euro nur sein kann. Leider wird das Hauptgebäude gerade restauriert und ist komplett eingehüllt… Christo lässt grüßen. Zumindest waren die Mönchsküche und die „große Allzweckhalle“ geöffnet (übrigens wird die Küche auch als separater Nationalschatz geführt, mal sehen, ob mein Badzimmer auch och zum Schatz erklärt wird). Das Ganze war aber doch ganz interessant, da ich mich auch schon auf meinen Ryokanaufenthalt im Buddhistischen Tempel einstellen konnte und außerdem sind diese Papierschiebewände einfach toll…könnt‘ ich den ganzen Tag auf und wieder zu schieben. Danach ging es dann zum Mausoleum von Date Masamunes Frau…auch ganz schön… vorbei an den arbeitenden Mönchen ins Tempelmuseum. Ich war begeistert, alles vom Feinsten und einem Architekturmagazin entsprungen. Jetzt weiß ich jedenfalls wofür meine 7 Euro verwendet werden, aber das unterstütze ich dann gerne. Im Untergeschoß war das Licht gedimmt, um die antiken Holzschnitte und bemalten/vergoldeten Schiebetüren ins richtige Licht zu setzen. Außerdem habe ich mal gesehen, was die Mönche neben beten, Eintritt kassieren und Hausarbeit, sonst noch so treiben: Ikebana. Ich weiß, es hört sich lächerlich an, das Blumenbinden zur Kunstform erhoben wird und ich konnte auch nie verstehen, warum man stundenlang darüber sinniert, ob das Blatt jetzt 40° oder 60° weiter gedreht werden sollte. Aber man sieht wirklich, dass sich jemand damit stundenlang beschäftigt hat, da es nichts mit den Sträußchen aus Uschis Blumeneck zu tun hat. Leider durfte man keine Bilder machen…