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30. Juni 2010

Matsushima Teil 2






Zurück auf dem Festland, habe ich mich aufgemacht, den Ort zu entdecken und bin gleich in die nächste große Attraktion gestolpert: der Zuiganji Tempel (ein Nationalschatz Japans). Zuerst läuft man an den o-miyage Geschäften vorbei…ok,ok…ich bin erst da rein, um mir ein Sesamsofteis zu kaufen… und dann durchs Tor in einen alten mit Moos bewachsenen Wald, an dessen Ende, sich der Tempel befindet. Dort habe ich dem Mönch 7 Euro Eintritt „gespendet“ und war daher so erwartungsvoll, wie man für 7 Euro nur sein kann. Leider wird das Hauptgebäude gerade restauriert und ist komplett eingehüllt… Christo lässt grüßen. Zumindest waren die Mönchsküche und die „große Allzweckhalle“ geöffnet (übrigens wird die Küche auch als separater Nationalschatz geführt, mal sehen, ob mein Badzimmer auch och zum Schatz erklärt wird). Das Ganze war aber doch ganz interessant, da ich mich auch schon auf meinen Ryokanaufenthalt im Buddhistischen Tempel einstellen konnte und außerdem sind diese Papierschiebewände einfach toll…könnt‘ ich den ganzen Tag auf und wieder zu schieben. Danach ging es dann zum Mausoleum von Date Masamunes Frau…auch ganz schön… vorbei an den arbeitenden Mönchen ins Tempelmuseum. Ich war begeistert, alles vom Feinsten und einem Architekturmagazin entsprungen. Jetzt weiß ich jedenfalls wofür meine 7 Euro verwendet werden, aber das unterstütze ich dann gerne. Im Untergeschoß war das Licht gedimmt, um die antiken Holzschnitte und bemalten/vergoldeten Schiebetüren ins richtige Licht zu setzen. Außerdem habe ich mal gesehen, was die Mönche neben beten, Eintritt kassieren und Hausarbeit, sonst noch so treiben: Ikebana. Ich weiß, es hört sich lächerlich an, das Blumenbinden zur Kunstform erhoben wird und ich konnte auch nie verstehen, warum man stundenlang darüber sinniert, ob das Blatt jetzt 40° oder 60° weiter gedreht werden sollte. Aber man sieht wirklich, dass sich jemand damit stundenlang beschäftigt hat, da es nichts mit den Sträußchen aus Uschis Blumeneck zu tun hat. Leider durfte man keine Bilder machen…

29. Juni 2010

Mein Handtuch ist trocken!






Hier mal eine Aufnahme von der Skyline Sendais mit meinem Haus und wenn man genau hinsieht kann man auch sehen, dass mein Handtuch mittlerweile trocken ist, der Hibiskus seine Blüte verloren hat und dringend Wasser aus der mit Wasser gefüllten Colaflasche daneben bräuchte.

Ach, ich nehme heute mal das Erdbeben zum Frühstück!

Um 7.30 Uhr wurde ich heute geweckt, da sich mein Bett inklusive mir auffällig hin und her bewegte. Es war ungefähr so, als wäre ich in einem Schlafwagen einer alten Bahn. Da ich noch so schläfrig war, habe ich ein Weile gebraucht, um zu realisieren, dass es ein Erdbeben war. Ich hatte noch kurz überlegt, unter den Tisch zu hechten, aber alle, die mich kennen, wissen, dass es da schon mehr braucht, um mich zum Aufstehen zu bewegen...schließlich hatte ich ja noch 30 min.

28. Juni 2010

Matsushima Teil 1







Letzen Samstag stimmte das Wetter und ich habe mich auf den Weg nach Matsushima gemacht, um mir eine der drei schönsten Landschaften Japans anzusehen. Es ist eine Bucht mit über 200 kleinen Inseln, die aus dem Wasser ragen. Mit dem Zug ist Matsushima in ca. 30 min zu erreichen, nur geriet ich schon beim Fahrkartenkauf am Automaten an meine Grenzen, da alle Orte auf Kanji geschrieben waren. Ich wusste zwar welcher Bahnhof, aber nicht wie er in chinesischen Kanjis geschrieben wird. Also blieb nichts anderes übrig, als sich in die lange, sehr lange Schlange am Schalter einzureihen. Als ich an der Reihe war, ging der Tickethandel aber ziemlich problemlos über die Bühne, nur war ich sehr geschockt als ich nur rund 4 Euro für die Fahrkarte bezahlen sollte…damit hatte ich nicht gerechnet. 30 min später war ich dann in Matsushima und habe mich gleich für eine Bootstour durch die Bucht entschieden (14 Euro). Auf dem Boot wollte ich aber gern den Überblick haben und aufs obere Deck. Das kann man auch gern tun, wenn man für zusätzliche 6 Euro ein erste Klasse-Upgrade bucht. Ok, also ab in die erste Klasse und getrennt vom Pöbel. Habe mich dabei ein bisschen wie auf der Titanic gefühlt, aber Hauptsache die Tour endet nicht auch so. Da fällt mir ein, dass das mit der Titanic wirklich nicht weit hergeholt ist, da die Gegend um Matsushima ein sehr hohes Aufkommen von Tsunamis haben soll. Das Erdbeben hatte ich ja schon, aber ich war nicht so unbedingt in der Stimmung eine riesige Welle auf mich zukommen zu sehen. Da ist dann auch egal, ob genug Rettungboote an Bord sind oder nicht…

Auf den Fotos sieht man übrigens Austernbänke, für die die Gegend auch bekannt ist. Die Austern sind aber viel größer als die, die ich kenne. So ein Tierchen kann fasst mein ganzes Gesicht verdecken. Ich weiß auch nicht, ob man die dann auch schlürft. Aber auf jeden Fall hätte man ne ganze Menge davon.

Teil 2 folgt in Kürze…